Donnerstag, 14. April 2011

Reks - R.E.K.S. (Rhythmatic Eternal King Supreme)


Release Date:
08. März 2011

Label:
Brick Records / Showoff Records

Tracklist:
01. 25th Hour
02. Thin Line
03. Limelight
04. Kill 'Em
05. This Or That
06. Why Cry (Feat. Styles P)
07. Face Off (Feat. Termanology)
08. The Wonder Years
09. This Is Me (Feat. DJ Corbet)
10. Mr. Nobody
11. The Underdog
12. U Know (Feat. Freeway)
13. Cigarettes (Feat. Lil Fame & Atticabarz)
14. Mascara (The Ugly Truth)
15. Like A Star
16. Self Titled (Bonus)

Review:
Das Phänomen Reks geht in die nächste Runde. Es ist rückblickend immer noch erstaunlich, wie der vielversprechende Jungspund seinen Eintritt in die Szene mit einem starken Album feierte, nur um dann jahrelang in eine Halbexistenz abzudriften und 2008 auf den Showoff-/ Brick-Zug aufzuspringen und ein fulminantes Comeback zu feiern. Wenige haben den kollektiven Retro-BoomBap-Nerv so gut getroffen wie "Grey Hairs". Inzwischen sind wieder zweieinhalb Jahre ins Land gezogen, Reks hat seinen schon verloren geglaubten Platz als bekanntes Gesicht am Eastcoast-Stammtisch mit einigen Feature-Auftritten weiter gefestigt und schickt sich nun an, mit "R.E.K.S." wieder Sympathien von BoomBap-affinen Hörern und Kritikern einzuheimsen.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Überraschungen gibt es auf "Rhythmatic Eternal King Supreme" (wieso muss alles zu einem grauenhaften Backronym verschandelt werden?) keine: Vielleicht hätte man ein paar mehr Gäste erwartet, vielleicht mehr als fünf Beats von Statik Selektah, doch das war's auch schon. DJ Premier, Hi-Tek, Nottz, Pete Rock, The Alchemist und weitere machen ihre Aufwartung und versprechen (zumindest theoretisch) einen interessanten Sound-Teppich. Alles was Reks nun noch zu tun hat, ist dafür Sorge zu tragen, dass sein Album nicht zu einem konzeptlosen, langweiligen BoomBap-Faultier, wie man es schon tausendfach gesehen und gehört hat, verkommt. Anscheinend eine recht schwere Aufgabe für jemanden wie Reks, denn "R.E.K.S." ist praktisch ein "More Grey Hairs 2" geworden und steuert damit direkt in oben beschriebenes Fiasko. Doch schön der Reihe nach, schließlich läutet Reks die Eröffnungsglocken zusammen mit Premo und "25th Hour" - keine wirkliche Offenbarung, doch Premier hat schon Schlechteres abgeliefert. Bei Aufrufen wie "It's now or never - we gotta get it for it's gone forever" seitens Reks fühlt man sich zwar nicht wirklich wachgerüttelt, sein Flow und die verfeuerte Energie gleichen das aber mühelos aus. Es folgen 15 weitere Tracks, die mal ganz gelungen und viel zu oft berechenbar geraten. Ein gutes Beispiel wäre da beispielsweise "This Or That", dessen Sample vor gar nicht allzu langer Zeit von Frank Dukes weitaus attraktiver geflippt wurde - da kann Reks eigentlich tun, was er will, die Existenzberechtigung dieses Stücks entbehrt ob der Performance von Ghostface und Gästen auf "Apollo Kids" jeder Grundlage. Mit diesem Problem muss sich das Album aber sonst nicht herumschlagen, die weitaus schlimmeren Untaten sind Tracks wie "The Wonder Years", deren lahmen Ödnis-Beats auch ein Reks nichts mehr abgewinnen kann. Der Protagonist beweist mit seinen Inhalten im Übrigen keinen enormen Ideenreichtum, die standardgemäßge True-School-Attitüde bekommt von einigen autobiographischen Elementen, die wiederum Kritik an den Übeln des Ghetto-Daseins motivieren, Gesellschaft. Letztendlich sind es dabei die Beats, die entscheiden, ob ein Song besteht - was eine recht eindeutige Schwarz-Weiß-Einteilung zulässt: "This Is Me" gewinnt seine Lorbeeren schön unaufgeregt und mit einer Abwechslung ins Album bringenden Hook, exakt dasselbe gilt für "Mr. Nobody" und "Like A Star" (zumal beide ebenfalls persönliche Themen ansprechen), während Reks für "The Underdog" neben der Darlegung der eigenen Ziele zeitweise noch in seine Braggadocio-Pantoffeln schlüpft. Der Rest der Tracks zeichnet sich (ausgenommen Pete Rock's "Thin Line") vorwiegend durch geringen Nährwert aus, Gäste wie Freeway und (vor allem) Termanology treten in für sie ungünstigen Tracks auf und sind keine wirkliche Bereicherung. Themen wie das Namedropping-/Propsgiving-Ungetüm "Kill 'Em" oder das mit dem überschaubaren eigenen Ruhm spielende "Limelight" sind ganz nett, täuschen aber ebenfalls nicht über die maue Produktion hinweg. So ziemlich das einzige Highlight der Platte ist das finale "Self Titled", ein Piano-Arrangement, das ungeahnt Laune macht und nebenzu als ambitionierter Rückblick auf Corey's Werdegang als Emcee nett anzuhören ist.

Wahrscheinlich wird Reks mit dieser Scheibe weiterhin ein Liebling jener Leute bleiben, die schon "Grey Hairs" in den Himmel lobten. Doch ungeachtet dessen, wie sehr man den Vorgänger nun mochte, ist Reks' drittes offizielles Album in ermüdender Weise nichts Neues. In diesem Fall läuft es aber nicht nur darauf hinaus, wie sehr man nun Standard toleriert, es kommen das Fehlen einer notwendigen Zahl an Highlights sowie ein Haufen skipwürdiger Tracks hinzu, die "R.E.K.S." zu Mittelmaß machen und darüber hinaus sogar den Zugang in die Riege der austauschbaren Alben, die man bei Bedarf einer bideren Portion BoomBap injizieren sollte, ins Wanken bringen. Es bleibt abzuwarten, wie lange es dauern wird, bis Reks selbst zu dieser Erkenntnis kommt.

5.3 / 10

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