Freitag, 26. November 2010

Click Animosity - Feeders Of The Flamez


Release Date:
06. August 2010

Label:
Metal Barz Records

Tracklist:
01. Intro
02. Lyricist Supremacist
03. Back When (Heavy Heartz)
04. Teaz-One R.I.P. (Interlude)
05. Underground Crusades (Remix) (Feat. Shabazz The Disciple)
06. Claustraphobia (Feat. Craig G, Purpose & Mami Uno)
07. Gramz Of Raw (Feat. Slaine)
08. Bullet Teeth (Feat. Abeo Rzo)
09. Ride For The Authentic (Feat. Lord Superb)
10. Hip-Hop Hand Grenades
11. Corey Hain (Skit) (Feat. Deewuallah & T-Ruckus)
12. Just Spit!!! (Feat. T-Ruckus)
13. Via Frontlines
14. Grown Man Biz (Feat. Ripshop, Cool Gzus & Dagha)
15. Jay Black R.I.P. (Interlude)
16. Colors
17. Unseen Faces (Feat. Dee Black & Slim Pickens)
18. Black Roses (Feat. Tragic Allies, Kevlaar 7 & Salute The Kid)
19. Paint Pictures (Remix)

Review:
Vor gut zweieinhalb Jahren drang die Ankündigung eines Albums aus Boston, gespickt mit einigen lokalen Gästen sowie einigen gestandenen Größen, in Begleitung eines berauschend düsteren und vielverpsrechenden Artworks an die Öffentlichkeit. Der Vorlauf zu dieser LP reicht zurück in die Neunziger und zu den Anfängen der Emcee-Karrieren von Gage-One, T.Iz.M.O.E. und Rhetoric. Die ersten beiden kennen sich schon seit dieser Zeit, bilden zuerst eine eigene Gruppe und gründen erst 2007 die Click Animosity, zu der aufgrund der vielen schon bestehenden gemeinsamen Aufnahmen recht bald Rhetoric addiert wird. Nachdem man besagtes Album dann schon fast abgeschrieben hat (der Nachrichtenstrom dazu verebbte völlig), kommt "Feeders Of The Flamez" 2010 doch noch.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Was genau mit dem ursprünglichen Artwork passiert ist und woher das unrepresentative, hässliche neue herkommt, weiß der Teufel, in jedem Fall zählt zu den vier Schönheiten auf dem Cover noch DJ Extremidiz als relativer Hauptproduzent und viertes inoffizielles Mitglied der Truppe. Für den Großteil aller Leser wird diese die erste musikalische Konfrontation mit der Click Animosity sein; in solchen Fällen ist man natürlich gespannt, wo genau am HipHop-Himmel sich der im Kreuzverhör stehende Interpret anordnen lässt. Durch die unbekannten Produzenten und großteils ebenfalls aus Boston stammenden Gäste machen CA einem eine Einschätzung gar nicht so einfach. Auf BoomBap nach traditionellen Werten wird sich berufen, damit sind die Informationsquellen aber auch schon ausgeschöpft. Wirft man die CD in den (virtuellen) Player, stellt man schnell fest, dass dieses Trio keine übersehenen Ausnahmetalente beherbergt. Vor allem T.Iz.M.O.E. ist dabei noch der beste und in jedem Fall ein beanstandungsloser Emcee, mit Gage (der als führender Promo-Betreiber nach außen wie der Kopf wirkt) sollte man aber auch keine echten Probleme haben, während Rhetoric mit einem etwas hysterischen, uneleganten Einsatz das eine ums andere Mal anstrengend werden kann. Darüber hinaus wird man schnell feststellen, dass sich die Click Animosity nicht ganz so feindselig gebärdet, wie der Name vielleicht vermuten ließe. Bei 19 Anspielstationen war ein durchgehendes Höllenfeuer sowieso unwahrscheinlich, die Sachlage liefert immerhin einige respektable Banger und eine allgemeinen eher raue Atmosphäre - mehr also, als die meisten Alben zu bieten haben. Was ebenfalls schnell auffällt, ist die Flut an Eindrücken, die auf den Hörer niedergeht: CA wollen mit ihrem Debüt offensichtlich einiges erreichen: Man selbst will sich vorstellen, einige namhafte Gäste sollen Hörer locken und zudem als Maß und Vergleich dienen, aber auch eine ganze Palette an unbekannten Emcees tummelt sich im Lineup - das alles lässt sich nur auf einer entsprechenden Trackzahl realisieren, was die LP zusammen mit den Skits, die zu Ehren verstorbener Freunde als unverzichtbar angesehen wurden, ordentlich aufbläst. Da hilft es auch nicht, dass der Anfang mit einem viel zu typischen 08/15-"Intro" gemacht wird und "Lyricist Supremacist" die Emcees nicht bestmöglich in Szene setzt. Und während die LP immer wieder einige Tracks aus den Boxen lässt, die nicht so ganz rund klingen wollen ("Claustrophobia" taugt dafür als Paradebeispiel), und man die Skits anders hätte aufziehen sollen, ist man mit einem satten Haufen fetter Tracks sehr gut bedient: Entweder es wird wie in "Via Frontlines" frontal angegriffen oder - noch besser - stimmungsreiche Perlen wie das streichergeleitete "Black Roses" kreuzen auf. Ein ordentlicher Malus muss noch für "Colors" (das beim einen oder anderen vielleicht noch Erinnerungen an "Buddens" weckt) verhängt werden. Ein Highlight dagegen markiert der die Gastgeber in ihre Schranken weisende Auftritt von Shabazz, als Gesamtheit wissen sich "Gramz Of Raw" mit grandios rohem Voice-Sample und direkt darauf "Bullet Teeth" als bombenstark relaxtes Gegenstück hervorzutun.

Das Fazit darf im Fall der Click Animosity, obwohl das Album an sich kein Meisterwerk ist, geradezu erstaunlich gut ausfallen. Natürlich bleibt das Trio die Erfüllung der Erwartungen, die der Name schürt, schuldig, doch viel fehlt bei einigen Tracks nicht. Ganz generell setzen sich CA mit den meisten Tracks von der grauen Masse ab, für ein besseres Album wäre lediglich das Fokussieren auf die guten Songs und somit eine Komprimierung der Trackdimension vonnöten gewesen. "Feeders Of The Flamez" hat zweifelsohne seine Momente und wenngleich man es nicht mit Ausnahme-Emcees zu tun hat, darf man sich auf zukünftige Releases freuen.

6.3 / 10

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