Sonntag, 15. August 2010

Marco Polo - The Stupendous Adventures Of Marco Polo


Release Date:
29. Juni 2010

Label:
Duck Down Records

Tracklist:
01. Buggin Out (Feat. D-Story & Bad Seed)
02. The Radar (Feat. Large Pro) (Remix)
03. The Bridge (Feat. Promise)
04. Official (Feat. Red Clay)
05. Bomb Shit (Feat. Ruste Juxx)
06. Whylin Out (Feat. Shylow)
07. Think Of You Now (Feat. Saga)
08. Combat Drills (Feat. Torae)
09. Best To Do It (Feat. Royce Da 5'9", Elzhi & Kam Moye) (Marco Polo Remix)
10. Blockshit (Feat. Skyzoo)
11. Who I Be (Feat. Diamond District) (Marco Polo Remix)
12. How I Get Down (Feat. Skoob) (Marco Polo Remix)
13. So Basic (Feat. Surreal)
14. The Veteran (Feat. Grand Daddy IU)
15. Ambition (Feat. Arcee)
16. Radio (Feat. Ruste Juxx & Torae) (Marco Polo Remix)

Review:
Man bekommt kaum Zeit zum Luftholen: "The eXXecution", Marco Polo's gemeinsames Album mit Duck-Down-Emcee Ruste Juxx, ist gerade drei Monate jung, da rennt der Producer aus Toronto einem gleich mit seinem nächsten Projekt die Tore ein: Bei seinem neusten Abenteuer handelt es sich aber nicht um ein vollwertiges Album - das soll noch folgen. "The Stupendous Adventures Of Marco Polo" dagegen ist eine Ansammlung an bisher unveröffentlichtem Material und Remixen, die natürlich trotzdem noch ein dickes Lineup vorweisen kann.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Eine Überbrückung zum nächsten Projekt kann man es bei der kurzen Zeitspanne, die zwischen "The eXXecution" und "Port Authority 2" außeinander liegen soll, kaum nennen. Marco Polo scheint schlichtweg so viele veröffentlichungswürdige Beats zu haben, dass er nicht imstande ist, an eine Pause zu denken. Wer allerdings nicht total vernarrt in seine Instrumentals ist, der musste sich schon beim Projekt mit Ruste Juxx eingestehen, dass MP seinen quantitativ hohen Output keinesfalls bei konstanter Qualität aufrechterhalten kann - zumindest nicht bei konstant hochwertiger. Da hält sich also auch die Vorfreude auf dieses Projekt in Grenzen, das die großen Namen nur in Remixen und keinen kleinen Teil des Rests mit Nonames gefüllt sieht. Nonames, die zum Teil aus MP's direktem Umfeld stammen und die der Duck-Down-Anhängerschaft somit unterschwellig vorgestellt und vertraut gemacht werden sollen. Zwar wird darauf hingewiesen, dass sich hiesiges Material, das sich in den letzten Jahren angesammelt hat und bisher auf keinem Longplayer Platz fand, den hohen Standards von MP-Fans genüge, die Wahrheit sieht dann aber etwas anders aus: Marco's "Stupendous Adventures" hätte ebenso ein schnelles Zwischendurchprojekt sein können, den Unterschied hätte sicher niemand gehört. Die Qualität der Scheibe liegt ungefähr auf Augenhöhe mit "The eXXecution", auch im Style lässt sich keinesfalls die Lebenslinie der letzten sieben Jahre erkennen. Wo genau die LP demnach ihre stärksten Momente hat, ist nicht pauschal festzumachen, doch es darf vorweggenommen werden, dass die Remixe nicht das halten, was die Originals teilweise versprechen. Der Remix zu "The Radar" dagegen ist schlicht und ergreifend genauso langweilig wie sein Original. Was auf "Port Authority" über einen zusammengewürfelten Charakter hinwegtäuschen konnte, waren Posse-Tracks wie "Low Budget", in sich geschlossene Nummern wie "Nostalgia" und letztendlich auch die eine oder andere Bombe von Marco, die hier leider fehlen. "Buggin' Out" legt titelgemäß noch ganz gut los, "Bomb Shit" zeigt wenig später einen trockenen Beat, der fast ausschließlich von seiner Bassline lebt und gerade deshalb Abwechslung ins Spiel bringt (über Ruste's immergleiche Raps lässt sich hinwegsehen), was auch Saga mit einem melancholischen "Think Of You Now" gelingt. Die ebenfalls wenig bekannten Promise und Red Clay dagegen versäumen es, in ihren Auftritten Akzente zu setzen. Damit stehen sie nicht alleine: Für "Combat Drills muss einmal mehr "Full Metal Jacket" herhalten, das aber bei weitem nicht angemessen in Szene gesetzt wird und Torae nicht ins beste Licht stellt. Unter den Remixen ist einmal "How I Get Down" hervorzuheben, das vollauf gelingt, während "Best To Do It" kolossal gegen M-Phazes' Original untergeht. Einen gelungenen Auftritt von Surreal später passiert beim alten Haudegen I.U. ebensoviel/ -wenig wie bei Arcee, bis im "Radio"-Remix ein angebrachter Abschluss für eine keineswegs begeisternde Platte gefunden wird.

Man fühlt sich schon versucht, wesentlich härter mit Marco Polo ins Gericht zu gehen, als dieser es verdient hat. Denn wenn man schon als einer der angesehensten Produzenten der Szene gilt und schon mit vollwertigem Material nicht geizt, ist die Notwendigkeit für ein solches Projekt, das die Tracks vereint, die es zumeist sehr wohl aus einem guten Grund auf kein Album geschafft haben, nicht unbedingt gegeben. Darüber, wie geschlossen die LP wirkt, muss erst gar nicht geredet werden. Hatte MP schon zusammen mit Ruste Juxx seine liebe Mühe, zu überzeugen, so schleppt sich "The Stupendous Adventures Of Marco Polo" mit Ach und Krach über den Durchschnitt. Die Vorfreude auf "Port Authority 2" schürt es damit also keineswegs.

5.8 / 10

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