Sonntag, 25. Juli 2010

Wu-Tang Killa Bees - Wu Music Group Presents: Pollen (The Swarm, Pt. 3)


Release Date:
22. Juni 2010

Label:
Wu Music Group

Tracklist:
01. Roll With Killer Bees (Feat. Yellow Jackets)
02. Headline (Feat. Armel, 12 O'Clock, Reverend William Burk & Prodigal Sunn)
03. Assed Out (Feat. Method Man & GZA)
04. Dirts The Boogie (Feat. Ol' Dirty Bastard & Boy Jones)
05. You Must Be Dreaming (Feat. RZA & Beretta 9)
06. M.E.F. (Feat. Method Man)
07. Smooth Sailing (Feat. Ghostface Killah, Solomon Childs & Trife Diesel)
08. Get It Started (Feat. King Just, Nate, YC & Leathafase)
09. Faced Down (Feat. Streetlife & Killa Sin)
10. Testimony (Feat. Killah Priest, Remedy & Heart)
11. Action (Feat. Solomon Childs)
12. No Game Around Here (Feat. Hell Razah & Suga Bang Bang)
13. Into You (Feat. Reverend William Burk, Tash Mahogany & Rugged Monk)
14. Transporting (Feat. JoJo Pellegrino & Remedy)
15. Flight Of The Killer Bees (Feat. Reverend William Burk & Prodigal Sunn)

Review:
Da es keine Anzeichen gibt, dass sich die Marke "Wu-Tang" in absehbarer Zeit erschöpft, finden sich auch weiterhin genügend Leute, die daraus Profit schlagen. Bienenkönigin RZA hat zu diesem Zweck einige Adressen, wie etwa die Wu Music Group, authorisiert. So kommt es, dass ein Album wie dieses das Licht der Welt erblickt, für das der RZA bürgt und das trotzdem von anderen Händen zusammengestellt wurde. Hierbei handelt es sich um ein schon seit Ewigkeiten geplantes Projekt, für das Remedy, seines Zeichens erster Jude in den Reihen der Killa Bees, einst grünes Licht erhielt und das nun als dritter Teil der Killa-Bees-Scheiben promotet wird. Das muss "Pollen" natürlich nicht automatisch davon abhalten, eine gute Compilation zu sein.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Essenzieller Sinn der ersten (und auch der zweiten) "Swarm"-Platte war es, der zweiten und dritten Reihe im Wu-Universum eine Plattform zu bieten, um sich zu präsentieren, während die Generäle als Käufermagneten und Qualitätsgaranten eingestreut werden. Das führt schnell zur Frage nach dem Sinn dieser Scheibe, denn ganz im Gegensatz zu den Jahren 1998 bzw. 2001 ist der Bienenstock inzwischen zu voller Größe ausgewachsen - die Zahl der neuen Killa Bees, die wirklich zum engeren Kreis zu zählen sind und die es wert sind, vorgestellt zu werden, ist nicht groß genug für eine Compilation wie diese; Reverend William Burk ist der einzige, den man ohne jeden Zweifel auf diese Liste setzen kann. Bei anderen Namen - JoJo Pellegrino oder King Just - muss man sich eher fragen, was sie hier verloren haben (warum nicht gleich noch Krumb Snatcha?). Sieht man die Compilation weniger als Vorstellungsrunde, sondern als Schaulaufen bzw. Klassentreffen aller namhaften Emcees aus den Reihen der Killa Bees, müsste man wesentliche Lücken im Lineup bemängeln. Das alles ist sicherlich zu einem Teil auf Remedy und dessen Sympathien bzw. eigene Vorstellungen zurückzuführen, führt aber unweigerlich schon im Voraus zu dem Schluss, dass sich diese Compilation nicht guten Gewissens in eine Reihe mit den ersten beiden (ohne dabei auf die Qualität einzugehen) einordnen darf. Man versucht also, diese Gedanken beiseite zu schieben, um dem Album neutral gegenüberzustehen, nur um festzustellen, dass "You Must Be Dreamin" vor nicht weniger als sieben Jahren bereits auf dem Album des Norwegers Diaz zu finden war oder dass "Faced Down" schon vor fünf Jahren auf Streetlife's Album zu hören war. Da zieht nicht einmal die Ausrede, den Künstlern im Nachhinein noch etwas Aufmerksamkeit zuzuschanzen. Doch damit der unschönen Tatsachen nicht genug: 12 O'Clock's Verse aus "Headline" ist alles andere als neu und "Smooth Sailing" hat man noch mit demselben Ghost-Part vom "Wu-Massacre" im Ohr. Während also die Notwendigkeit dieser Scheibe weiter im Sinkflug bleibt, kann man endlich auch ein paar Worte über die musikalische Güte der Tracks verlieren: Die ist nämlich gar nicht schlecht, auch wenn die Erleuchtung ausbleibt. Zu den besten Momenten zählt fraglos "Assed Out", Mef's Sologang in "M.E.F." ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Auch die um North Star formierten Yellow Jackets, ein neuer Name der Abteilung West, lassen sich problemlos anhören. Auf der Suche nach Highlights wird man nicht wirklich fündig, doch "No Game Around Here" mit starker Sample-Arbeit und "Transporting" mit atmosphärischem Streicherwerk gehen in eine gute Richtung, während der Reverend mit seinen Auftritten sein Können unterstreicht. Vollkommen vergessenswert dagegen der ausgegrabene Verse von ODB, der zusammen mit seinem durchschnittlich talentierten Sohn das lauwarme "Dirt's The Boogie" vorträgt.

Die Wu Music Group tut sich keinen Gefallen damit, ihr Album in die "Swarm"-Reihe einzuordnen. Denn da gehört es nicht hin. Man wird hier keine Großtaten entdecken wie einst von den Beggaz. Man findet hier lediglich eine Compilation, die einen bestimmten Teil des Wu-Kosmos abbildet und dabei nicht den Eindruck erweckt, dass die Beteiligten voll und ganz bei der Sache sind. Die Zusammenstellung selbst ist ebenfalls keineswegs optimal und wirkt beizeiten etwas abgehackt. Da sich der Großteil der Songs (bei denen man es nicht für nötig hielt, die Producer Credits im Album festzuhalten) oberhalb des Mittelfeldes bewegt, sollte man "Pollen" nicht schlechter reden, als es wirklich ist, wenngleich das Fazit nicht ohne den Hinweis auskommt, dass man einerseits nicht viel verpasst und andererseits aus "The Swarm Pt. 3" viel mehr hätte machen können und auch müssen.

5.6 / 10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen