Donnerstag, 17. Juni 2010

Pop Da Brown Hornet - The Undaground Emperor


Release Date:
12. September 2000

Label:
MCA Records

Tracklist:
01. The Undaground Emperor (Feat. Taneese)
02. Follow Me Up (Feat. Down Low Recka)
03. One Shot Deal (Feat. Tommy Whispers & Trife Da God)
04. Endangered Species
05. Wantz & Needs
06. I'm Soooo...
07. Follow Me Up (Marley Marl Remix) (Feat. Rubbabandz)
08. Hold Ground (Feat. DeLouie Avant Jr. & R.B.I.)
09. Sun Neva Chill
10. No More Mr. Nice Guy
11. Stand Up (Feat. Chauncey Hannibal)
12. Black On Black Crime

Review:
Pop Da Brown Hornet ist als Cousin von Ghostface Killah schon von grundauf mehr oder weniger Wu-affiliated. Als inoffizieller Kopf der GP Wu und mit enger Bindung zu u.a. Shyheim wurde dieses Bild natürlich nur weiter gestärkt. Dabei legt der MC aus Staten Island gar keinen Wert darauf, zum großen Netzwerk des Clans gezählt zu werden. Schon das Crew-Album baute auf Eigenständigkeit, mit dem Schritt in die Solokarriere, den Pop als Erster aus den Reihen der GP nimmt, ist es nicht anders. Für "The Undaground Emperor" bleibt Pop somit auch auf MCA.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Einen festen Partner für sein Debüt findet Pop in RNS, der bereits auf "Don't Go Against The Grain" vertreten war und nun über die Hälfte der Songs beisteuert. Weiß man über die Person Pop selbst sehr wenig, so hat man den Brown Bomber doch als den charismatischsten Emcee der GP Wu im Gedächtnis, der mit seinen Lyrics nicht lange hinterm Berg hält und als einfacher und sympathischer Kerl ankommt. Aus diesen Wesenszügen heraus ergibt sich die Grundlage für ein thematisch überschaubares, aber ansprechendes Album, in dem Pop einen erstaunlich eigenständigen Sound fährt, der sich selbst vom Sound des zwei Jahre älteren "Don't Go Against The Grain" noch einmal merklich unterscheidet. Pop fügt den Street-Sounds, die man von GP Wu kennt, teilweise eine R&B- bzw. eine Party-Komponente hinzu, ohne dabei an Authentizität zu verlieren. Es ist geradezu genial, wie "Follow Me Up" die Brücke zwischen Club-Banger und Kopfnicker schlägt und dabei den Wu-Head ebenso anspricht wie den gelegentlichen Rap-Hörer. Am Mikrophon setzt sich der braune Bomber noch weiter von seinem Assoziationsstamm ab, sein Stil klingt so gar nicht nach Wu. All diese Fakten wandern auf Pop's Persönlichkeitskonto und erklären letztendlich, warum man diesem Querschnitts-MC so gerne zuhört. Ein weiteres Glanzstück, das das Wesen der LP perfekt verkörpert, ist "I'm Soooo...", für das RNS ein Brett eines Beats aus dem Ärmel schüttelt und Pop sich aus dem Stand selbst promotet:

"Charged like a bull, you push while I got pulled
I'm Pop Da Brown Bomber, who the fuck are you?
Nobody worth acknowledgin', that's why you stay anonymous
I stay in the spotlight, ladies claim I'm marvelous
Who am I to disagree, please 'em sexually
Love 'em mentally, it was meant to be
"

Für Puristen, die hierbei höchstens skeptisch werden, gibt es Tracks wie das bereits bekannte "Black On Black Crime", das nach bewährtem Eastcoast-Rezept erfolgreich aufgekocht wird und in dem Pop seine Vision eines Afro-Utopias skizziert. Auch "One Shot Deal" fußt auf simplen NY-Tugenden und besticht durch das Zusammenspiel mit den jungen Wu-Recken der TMF. Ein weniger erfolgreicher Aspekt der Scheibe sind die beiden R&B-trächtigen Stücke: "Hold Ground" bounct hohl, orientierungslos und mit langweiliger Hook aus dem Rahmen, während "Stand Up" der Kitsch aus allen Nähten quietscht. Diese schwachen Momente sind angesichts der sonst gebotenen Show glücklicherweise gut zu verkraften, da der Rest der Scheibe Pop von seiner schöneren Seite zeigt: "Endangered Species" dient seinen Battle-Raps ebenso gut wie "Sun Neva Chill", in "No More Mr. Nice Guy" bekommt der relaxte Beat Besuch von einem Sax. Zu überraschender lyrischer Stärke läuft Pop dann schließlich auf, wenn er in einem weiteren Highlight zwischen "Wantz & Needs" differenziert.

Es spricht sehr für Pop, dass man seine Scheibe trotz der schlechten Tracks als sehr gut in Erinnerung behält - besser, als sie eigentlich ist, denn bei einem Dutzend Tracks wiegen die zwei ärmlich umgesetzten R&B-Stücke nicht gerade leicht. Trotzdem ist das positive Gesamtbild mehr als nur gerechtfertigt, da außerdem einige Hochkaräter mit von der Partie sind. Wer also Pop Da Brown Hornet als einen von vielen Emcees aus dem Wu-Kreise abgestempelt und somit sein Album verschmäht hat, der sollte seine Meinung überdenken, denn "The Undaground Emperor" ist eine Scheibe, die sowohl bezüglich Sound sowie auch Stil des Protagonisten eigenständig und fast durchgehend sehr gut klingt.

7.1 / 10

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