Donnerstag, 6. Mai 2010

Elusive - District 2 District


Release Date:
23. Februar 2010

Label:
Domination Recordings

Tracklist:
01. Intro (Feat. Bruce Hathcock)
02. District 2 District (Feat. Planet Asia & Ricky General)
03. What Yall Chasing (Feat. Royce da 5'9, Naptron & Bruce Hathcock)
04. Too Many (Feat. Casual)
05. Whats Poppin (Feat. Whosane)
06. To the Top (Feat. Main Flow & Omega Red)
07. Danger (Feat. Trenseta)
08. What It Do (Feat. Prince Po)
09. Clapped Up (Feat. Naptron & C-France)
10. Green Berets (Feat. Planet Asia)
11. Rhyme Games (Feat. The Gift Of Gab & Whosane)
12. Gangstas (Feat. Killah Priest, Ras Kass & Ricky General)
13. Paper Chasin (Feat. Neb Luv & Naptron)
14. Last Bar (Feat. Planet Asia)
15. My Swag (Feat. Lady G & Whosane)
16. Bomb Hard (Feat. El Da Sensei)
17. On Lock (Feat. Main Flow & Whosane)
18. Change the Game (Feat. Naptron & C-France)
19. Cold With It (Feat. Lady G & Trenseta)

Review:
An dieser Stelle aufzuzählen, wo der aus Los Angeles stammende Produzent Elusive bereits seine Finger im Spiel hatte, würde den Rahmen sprengen. Angefangen hat es in den Neunzigern bei Eligh und umfasste seither Arbeiten mit Künstlern der alternativen Westcoast-Szene, von Murs bis Aceyalone. Seine eigene Diskographie zieren zahlreiche Alben und Tapes. Für sein neustes Album kommt er beim aufstrebenden Domination Recordings unter. "District 2 District" heißt das Stück und erweitert - wie der Name schon andeutet - den Gästekreis ein wenig.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Abgesehen der Features aus Elusive's eigenem Bekanntenkreis muss man enttäuscht feststellen, dass die Gäste eher nach der willkürlichen Standardpackung eines Producer-Albums aussehen: Planet Asia, Main Flow, Killah Priest, Royce Da 5'9 oder El Da Sensei - die üblichen Verdächtigen eben. Inwiefern es also eine gute Entscheidung war, mit der neuen LP von "District 2 District" zu wandern, steht schon vorab in Frage. Doch selbst wenn mit genannten Emcees in der Tat ein etwas austauschbarer Faktor ins Album Einzug hält, geht die Wahl der Gäste am essenziellen Problem der Scheibe vorbei. Das nämlich liegt einzig und allein bei Elusive selbst. Der gute Herr hielt es anscheinend nicht für nötig, für sein eigenes, immerhin 19 Tracks starkes Album genügend Einfallsreichtum und gute Beats mitzubringen. Unter anderem charakteristisch ist der Einsatz klarer Klavierklänge, die mitunter an billige Dre-Plagiate erinnern. Den Großteil jedoch füllt er mit schlichtweg saft- und kraftlosem Westcoast-Gedümpel, in dem auch eine Rap-Eliten-Auswahl blass dastünde. Ein gutes Beispiel hierfür ist "Gangsters", dessen Beat so gänzlich unscheinbar im Hintergrund verkümmert, dass sowohl der mäßige Auftritt des Jamaikaners Ricky General als auch die Horsemen-Brüder KP und Ras auf verlorenem Posten stehen. Helden des Klaviergeklimpers sind die zu ähnlich klingenden und gleichsam schlechten "D2D" sowie "My Swag". Planet Asia erwischt es bei drei Auftritten noch ein weiteres Mal hart: "Last Bar" kombiniert lustlos Synthies mit extravagant ideenlos-öden Snares und ein wenig verstärkter E-Gitarre, was den Hörer irgendwo zwischen großem Gähnen und verständnislosem Skippen platziert. Erst "Green Berets" ist mit seinen kräftigeren Marschtrommeln akzeptabel. Ab und an zeigt Elusive nämlich auch, zu was er in der Theorie imstande ist: "Too Many" ist ansehnlich, "To The Top" besticht als schnörkellos-schöner Kopfnicker alter Schule und The Gift Of Gab schlendert elegant über das vom Latin-Einschlag profitierende "Rhyme Games". Ansonsten allerdings ist "District 2 District" eine trostlose Angelegenheit: Die Beats klingen zu unmarkant, die Rap-Performances sind gut, aber zu routinemäßig. Wenn in "Danger" mit dramtischem Chor-Sample etwas Abwechslung angestrebt wird, vermasseln es unpassendes Piano-Geklimper, schwache Drumline und mittelmäßige Hook. "Clapped Up" langweilt mit Synthies, und was direkt davor Prince Po vorgesetzt wurde, ist eine Nichtigkeit eines Instrumentals. Auch das Ende der LP erlebt keinen Aufschwung, vielmehr das Gegenteil ist der Fall. Nicht nur verflüchtigt sich zu fortgeschrittener Spielzeit mehr und mehr das Verständnis dafür, warum dieses Album gerade im Player läuft, auch unterstreicht Elusive mit "On Lock" oder "Cold With It" nochmals eindrucksvoll, warum man diese Scheibe nicht haben muss/ sollte.

Diese Scheibe klingt, als wäre Elusive dazu gezwungen worden, ein Producer-Album aufzunehmen. Lustlos, schlichtweg lustlos dudeln die Instrumentals vorbei, während folglich die mittelmäßigen bis guten Auftritte am Mic keine Spuren hinterlassen können. In einer Zeit, in der jedes gefühlte dritte Album ein Produzentenalbum ist, kann es sich niemand - schon gar nicht ein potentiell fähiger Mann wie Elusive - erlauben, solche Magerkost zu veröffentlichen. Dank der zu großen Zahl der Tracks verdrängt man letzten Endes sogar noch die wenigen guten Songs, die dafür sorgen, dass "District 2 District" nicht zum kompletten Reinfall gerät. Trotzdem muss als Fazit zweifelsohne ein "nicht empfehlenswert" verhängt werden.

4.2 / 10

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