Donnerstag, 6. Mai 2010

DJ Kryptonite - The Volume


Release Date:
16. März 2010

Label:
Digi Crates Records

Tracklist:
01. Hevey (Intro)
02. Franco (Feat. Roc Marciano & Rusty Grammar)
03. Green River (Feat. Jak Progresso)
04. There's Nothin' (Feat. SmooVth)
05. Old Beginnings (Feat. Shabaam Sahdeeq)
06. Ladies (Feat. J-Biz, Critical & Sean Price)
07. Moments (Feat. Hus)
08. Street Narrative (Feat. Tragic Allies)
09. Remember (Feat. Critical)
10. Swallow (Feat. Tha Connection)
11. Robot Movement (Feat. Jak Progresso)
12. Ladies (Feat. J-Biz, Critical & Sean Price)
13. Love Laws (Feat. Hus)
14. Supadarts (Feat. Supamankillaz)
15. Franco (Feat. Roc Marciano & Rusty Grammar)
16. It Means Nothin' (Feat. Tha Connection)

Review:
Einige wenige Konsumenten werden schon von DJ Kryptonite gehört haben: Der Produzent aus dem United Kingdom war bisher an nicht vielen Baustellen tätig, doch alle Fans des Creative-Juices-Camps werden schon in den Genuss eines seiner Instrumentals gekommen sein, schließlich hat er auf allen erwähnenswerten anfänglichen Releases mitproduziert. Außerdem besteht noch ein guter Draht zu Tha Connection, einem Long Islander Duo. Für sein eigenes Debüt, "The Volume", checkt er bei Digi Crates ein, einem (wie der Name schon sagt) digital-only Label, das auf BoomBap-Hörer abzielt (irgendwo eine paradoxe Philosophie).

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
In erster Linie auffällig ist die verhältnismäßig geringe Präsenz aus dem Hause Creative Juices. Großartig schmerzen wird das nicht, denn zu hören sind auf "The Volume" keinesfalls zweitklassige Stümper, sondern ein interessanter Mix aus verschiedensten Künstlern. Bei näherer Betrachtung sticht sofort ins Auge, dass sich in der Tracklist zwei Tracks doppelt finden. Man muss zwar nicht befürchten, zweimal dasselbe aufgetischt zu bekommen, doch die Doppelverwendung der Rhymes, die dann mit neuem Beat versehen wurde, deutet doch darauf hin, wie ambitioniert Krypto an dieses Release heranging. Wer mit den vertretenen Artists vertraut ist, dem wird außerdem auffallen, dass einige der restlichen Songs keineswegs neu oder exklusiv für dieses Album verwendet worden sind. Das mindert zwar in gewisser Weise den Wert des Albums, sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kryptonite ein sehr fähiger Produzent ist, dessen BoomBap nicht dem gelangweilten Neunzigerwiederkäuen anheimfällt. Die Zuneigung des Publikums erkämpft er sich gleich in "Hevey" mit starkem Saxx-Einsatz, das für die richtige Atmosphäre sorgt, in die dann niemand Geringerer als Roc Marciano mit dem auf staubigen Percussions basierenden "Franco" einsteigt. Als Partner wird ihm der britische Rusty Grammer zur Seite gestellt. Eine begrüßenswerter Trend findet sich in der starken Bindung zu Tha Connection, die mit insgesamt fünf Auftritten mit Abstand am häufigsten vertreten sind und darüber hinaus auch noch eine hocherfreuliche Verträglichkeit mit Krypto's Beats aufweisen, was man auf den bisherigen Connection-Alben ebenfalls immer wieder hören konnte. Sie sind die perfekten Partner für die soulvollen Stücke aus Krypto's Hand: In "It's Nothin'" begeistert SmooVth über sachte Streicher, Hus tut es ihm (nicht ganz so stark) in "Moments" gleich. Aus der Zusammenarbeit mit Creative Juices hervor gingen die Tracks mit Jak Progresso, die als krasser Gegensatz zum Rest der LP düster und verstörend gehalten sind: "Green River" (bereits auf Jak P's "Dump Sites" vertreten) rumort mit dröhnendem Hörnerschall, während "Robot Movement" - sogar noch besser - nicht minder den schaurigen Stil von Jak auslebt. Über "Old Beginnings", bekannt von der "Endless Varieties 2", muss nicht mehr viel gesagt werden, viel interessanter ist das ungehörte Material: Sean Price beispielweise bequemt sich für "Ladies" ins Studio, das in beiden Versionen seinen Reiz hat, die Tragic Allies geben das "Street Narrative" zum Besten und ZMO (mit dem Krypto zusammen die Supamankillaz bildet) tritt im sehr starken "Supadarts" auf, das einen Hauch Wu-Tang versprüht. Den Rest der Tracks füllt die Connection, egal ob zusammen im smoothen "Swallow" oder mit "Love Laws", das ebenfalls auf Hus' "Soul Swim" zu finden ist.

Wenngleich "The Volume" zweifelsohne beweist, was Krypto auf dem Kasten hat, ist es dennoch fraglich, ob es eine kluge Idee war, sein Debüt derart zu verpulvern. Denn als ausschließlich digitales Release auf einem unbekannten Label bekam "The Volume" bisher kaum Beachtung, mit der Doppelverwendung der Tracks will sich zudem das Feeling eines echten Albums nicht so wirklich breitmachen. An der Musik selbst gibt es wenig zu meckern: Krypto's Gespür für smoothe Tracks regiert die Scheibe souverän, die beiden Ausreißer mit Jak Progresso ergänzen das Bild auf hohem Niveau. Doch als Gesamtwerk ist "The Volume" nicht überragend.

6.2 / 10

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