Samstag, 20. Februar 2010

Nick Wiz - Cellar Sounds Vol. 1 (1992-1998)


Release Date:
28. Dezember 2008

Label:
No Sleep Recordings

Tracklist:
CD 1:
01. Intro (Feat. Kid Capri)
02. It's Time (Feat. Cella Dwellas) (1997)
03. Can't Be Ya Lover (Feat. Shabaam Sahdeeq) (1994)
04. Once Upon A Rhyme (Remix) (Feat. Rakim) (1995)
05. Bright Lights (Feat. Shadowz In Da Dark) (1994)
06. The Lessons Of Today (Feat. Pudgee & Ran Reed) (1995)
07. Parkside Madness (Feat. LSD) (1994)
08. Small World (Feat. Miilkbone) (1994)
09. Underground Airplay Interlude (Feat. Ran Reed) (1994)
10. Grab The Mic (Feat. Ran Reed & Chino XL) (1996)
11. Untitled (Feat. Nautilus) (1994)
12. We In This (Feat. Darc Mind) (1996)
13. Inner City Blues (Feat. Pudgee & DMX) (1995)
14. Let's Talk (Feat. Cella Dwellas) (1998)
15. When The Shit Hits The Fan (Feat. Shabaam Sahdeeq & Black Sun) (1995)
16. Mindbenderz (Feat. Mister Fit) (1996)
17. On The Regular (Unreleased Remix) (Feat. Pudgee) (1995)
18. Luvin' U 4 Dayz (Feat. Ill Mentality) (1995)
19. Whutcha Want (Feat. Ran Reed) (1994)
20. War Goin' On (Feat. Napoleon (Pudgee)) (1995)
21. Final Scene (Feat. Lord Have Mercy) (1996)

CD 2:
01. I Am (Intro) (Feat. Quassan)
02. So Amazing (Feat. Ill Mentality) (1995)
03. 4 My Peeps (Unreleased Remix) (Feat. Red Hot Lover Tone, The Notorious B.I.G., M.O.P. & Organized Konfusion) (1994)
04. The Definition (Feat. Ran Reed & Cella Dwellas) (1997)
05. Final Chapter (Feat. Shadowz In Da Dark) (1992)
06. You Ain't Know (Feat. Pudgee ( Napoleon), DMX & Ran Reed) (1995)
07. Do My Body Good (Feat. Kandy Kane & Miilkbone) (1994)
08. Verse (Feat. Chubb Rock) (1996)
09. Lyricist Lounge Freestyle (Feat. Chubb Rock, Ran Reed & Cella Dwellas) (1996)
10. The Main Event (Feat. Main One & Cella Dwellas) (1998)
11. First In, Last Out (Feat. Mister Fit) (1996)
12. All Is Fair (Feat. Channel Live) (1997)
13. My Skills (Feat. Emskee) (1995)
14. Show Me Love (Unreleased Remix) (Feat. Rakim) (1996)
15. Black Book Interlude (Feat. Ran Reed) (1994)
16. Mental Earthquakes (Feat. Ran Reed & Shabaam Sahdeeq) (1997)
17. Dirty Delaney (Feat. Miilkbone & K-Banger) (1994)
18. Break Fool (Feat. Shadowz In Da Dark) (1994)
19. Still Low (Feat. Tross) (1994)
20. Enough (Feat. Ran Reed) (1994)
21. Sexy (Feat. Shabaam Sahdeeq & Baybe) (1994)
22. They Call You (Feat. Lady Luck) (1998)
23. Good Dwellas (Unreleased Remix) (Feat. Cella Dwellas) (1995)

Review:
Er war einer der unumstrittenen Helden der Neunziger. Die Beats von Nick Wiz hatten ihre eigene Duftmarke und sorgten auf jedem Album für quasi vorprogrammierte Highlights. Und trotzdem blieb Nick immer eine Hintergrundfigur. Glücklicherweise gibt es Labels wie No Sleep Recordings. Dieser Plattenfirma darf man für unveröffentlichtes Material von z.B. Lord Finesse, D.I.T.C. oder Godfather Don danken. Vor einiger Zeit knüpften sie sich dann Nick Wiz vor, von dem gleich ein ganzer Turm an unveröffentlichtem Material der Weltöffentlichkeit präsentiert wird. Auf zwei CDs gibt es "Cellar Sounds Vol. 1" mit Tracks aus den Jahren 1992 bis 1998.

WRITTEN FOR Rap4Fame
 
Den Wert dieser Doppel-CD in Worte zu fassen, fällt schwer. Es sei nur so viel gesagt: Nick Wiz' Keller kommt einem Paradies für alle, die auch nur ansatzweise den in den Neunzigern an der Ostküste praktizierten Sound schätzen, gleich. Fasst man diesen gehobenen Schatz in Zahlen, landet man bei 42 Songs (plus zwei Intros) und einer Spielzeit von insgesamt über zweieinhalb Stunden. Man sollte sich einen Moment Zeit nehmen, um es sich auf der Zunge zergehen zu lassen: Ja, zweieinhalb Stunden edelsten Nick Wiz Sounds mit vielen großartigen, teils vergessenen Helden eines viel gerühmten Jahrzehnts, von denen Exclusives und Remixe, die bisher nur als Single oder gar nicht zu hören waren, geboten werden. Alles wird dominiert von Nick's einmalig-charakteristischen Drumlines, die in fast jedem Song markant hervortreten. Dass es fast alle der unbekannten Emcees nicht schaffen, sich zu profilieren, stört nicht im Geringsten, vertieft die Atmosphäre der Scheibe sogar noch, da die Aufmerksamkeit ungehindert auf den Beats liegen kann. In jedem Track gräbt Nick ein feines Sample aus, das er auf seine Drums schnallt, die wie bei kaum einem anderen Produzenten den Geist der Neunziger versprühen und den roten Faden dieser Zusammenstellung ausmachen. Man wird sich außerdem unweigerlich der Tatsache bewusst, wieviel Potential in Nick's Heimat (Jersey, aus der einige Unbekannte vertreten sind) zu jener Zeit nicht ausgeschöpft wurde, denn über einen schlechten Auftritt zu stolpern, gestaltet sich bei "Cellar Sounds" als schwierige Angelegenheit. Trotzdem kristallisieren sich einige Namen aus dem Gros an guten, das Rampenlicht nicht beanspruchenden Emcees heraus: Shadowz In Da Dark passen perfekt auf das ernste und übertrieben starke "Bright Lights", während man einen Rakim natürlich nicht zwischen einem Haufen Untergrundlern verstecken kann. Wobei ein "Once Upon A Rhyme" als Gesamtpaket nicht einmal zu den Highlights zählt - es ist im durchgehend hohen Albumdurchschnitt anzusiedeln. Des Weiteren spannend ist die Breite an Emcees, die Nick Wiz vereint. Von den schon erwähnten, teils gänzlich unbekannten Jungspunden aus seiner Nachbarschaft in Jersey hin zu einigen der größten Namen der Szene. Ein junger DMX sieht sich (ganz ohne Gebelle) beispielsweise in "Inner City Blues" im täglichen Struggle gefangen. "Grab The Mic" dagegen schleift neben Dauergast Ran Reed einen gewissen Chino XL ins Studio, "Final Scene" führt eine eigenwillige Darbietung von Lord Have Mercy vor, der "4 My Peeps" Remix platzt vor Rap-Schwergewichten und in "Verse" bemüht der Chubbster sein kräftiges Stimmorgan. Von Echo's "Underground Airplay" Tapes bis zur Lyricist Lounge - alle harmonieren sie wunderbar mit Nick. Eine Gruppe gibt es natürlich, deren Band zu Nick Wiz besonders dick ist, da man ihre Musik automatisch mit dem Sound von ihm verbindet: UG und Phantasm profitierten auf ihren beiden Alben von den dicken Nick Beats, hier sorgen sie für einige der dicksten Momente: Die relaxte Show in The Definition", der Banger "Let's Talk", der smoothe "Good Dwellas" Remix oder der Kopfnicker "It's Time" - allesamt makellos. Und nur weil Nick sie im Überfluss hat, hier noch einige Highlights: In "Luvin' U 4 Dayz" spielt Ill Mentality einen ausdauernden Liebhaber, Kev Roc leiht "We In This" seine einmaligen Raps, Lady Luck beansprucht in "They Call You" den weiblichen Thron, während Channel Live ("All Is Fair") mit Street-Tales aufwarten. Mit einem Beat sticht Nick den Rest allerdings noch aus: Das geloopte Bobby Womack Sample für "Small World" repräsentiert die Perfektion seines Handwerks, die mit nachdenklichen Zeilen von Miilkbone gerade den richtigen Gast gefunden hat.

Dass sich bei so vielen Tracks auch der ein oder andere mittelmäßige Song findet, sollte nicht verwundern. Doch wirklich unnötig ist auf "Cellar Sounds" nichts - allerhöchstens das von Kid Capri gesprochene Intro. Nick Wiz war und ist kein großer Name, dessen Beats man zwar gehört und auch geschätzt hat, ohne sich aber direkt bewusst zu sein, wer hinter den Boards stand - obwohl Nick einen Trademark-Sound ähnlich einem DJ Premier besaß. Mit dieser Zusammenstellung wird sich am verwehrten Ruhm für den Producer aus New Jersey nicht viel ändern, doch als Eastcoast-Head dürfen die "Cellar Sounds" getrost als Standardwerk bezeichnet werden.

8.0 / 10

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